Doom 3 mit "kranken" Mods: So macht der Shooter-Klassiker auch heute noch Spaß (2025)

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Special Philipp Reuther

Im Sommer wird id-Softwares Shooterklassiker respektable zehn Jahre alt. Spielerisch ist der rabiate Titel in Ehren ergraut, kann sich aber gegen viele Jungspunde des Genres immer noch behaupten. Grafisch merkt man dem damaligen technischen Leckerbissen das Alter aber an allen Ecken und Enden an. Doch das ist kein Grund, die Flinte in den Marsstaub zu werfen. Wir zeigen Ihnen, wie sie den Shooter mit Mods kräftig aufmöbeln und damit noch heute dämonische Freude in den finsteren Gängen des Mars haben können.

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  1. 1Doom 3 - Hi-End-Grafik anno 2004
  2. 2Doom 3 - Schon damals ein Oldschool-Shooter
  3. 3Doom 3 modifiziert - Grafische Aufwertung mithilfe der Community
  4. 4Doom 3 modifiziert - Starthilfe für Radeon-Karten

Quelle: PC Games HardwareDoom 3 Modded - AufmacherSind tatsächlich schon fast 10 Jahre ins Land gegangen, seit in Doom 3 zum wiederholten Male die Höllenpforten aufgestoßen wurden? Tatsächlich: Am dritten August 2004 erschien der langerwartete Shooter und ließ Schaaren von Spielern freudig zum Fachhändler laufen. Ein nicht unbeträchtlicher Teil davon kehrte kurz darauf etwas weniger enthusiastisch zu diesem zurück. Nicht etwa, weil sie das Spiel enttäuscht hätte und sie es reklamieren wollten, sondern um eine neue Grafikkarte zu kaufen, denn Doom 3 nötigte in Ultra-Einstellungen damaligen GPUs alles ab.

Doom 3 - Hi-End-Grafik anno 2004

Unglaubliche detaillierte Stencil Shadows, Per Pixel Lighting und durch Normal Maps sehr plastische Texturen - Doom 3 zog damals alle grafischen Register. Erstmals kamen all diese Techniken in einem Shooter zusammen und schufen damit eine sehr beeindruckende, wie aus einem Guss wirkende Optik. In vielen anderen Shootern und 3D-Titeln generell, konnte der Spieler oftmals sehr deutliche Unterschiede zwischen der Levelgrafik, Objekten und Gegnern erkennen. Doom 3 verwischte diese gut sichtbare Grenze. Hier war es nicht mehr so einfach möglich, zu erkennen, welches Objekt dynamisch war und welches nicht. So konnten Monster etwa plötzlich durch Wände hindurchbrechen, ohne dass der Spieler dies schon vorher hätte erahnen können. In vielen anderen Spielen konnten solch dynamische Objekte nämlich schon vorher identifiziert werden, da sie sich zum Beispiel durch die Beleuchtung von der Levelarchitektur abhoben.

Auch der Rest der Grafik war eine Augenweide: Die Modelle waren zwar nicht wesentlich detaillierter, als in anderen zeitgenössischen Spielen, doch wurden sie von den Grafikern zuerst in sehr hoher Qualität mit Millionen von Polygonen gefertigt, aus denen dann eine Normal Map berechnet wurde. Dann wurde die Polygonzahl auf einen für damalige Grafikkarten erträglichen Detailgrad herunterskaliert. Mithilfe der Normal Map konnte aber der deutlich detailliertere und plastischere Eindruck des HD-Modells erzielt werden, wenngleich die Modelle natürlich wesentlich kantiger ausfielen, als ihre hochauflösenden Ursprungsmodelle. Dennoch: Der Eindruck, den diese 3D-Objekte hinterließen, war absolut wegweisend. Nie zuvor waren Figuren, Monster und Levelobjekte so überzeugend dargestellt worden. Die gleiche Technik wurde auch für die Texturen für die Levelarchitektur eingesetzt, daher wirkten auch sie sehr plastisch. Und noch heute rendern die Grafiker ihre Modelle in einer HD-Fassung und errechnen daraus die Tiefeninformationen für die Normal Maps.

Doom 3 - Schon damals ein Oldschool-Shooter

Das Gameplay von Doom 3 fühlte sich schon damals leicht angestaubt an. Im Frühjahr des selben Jahres war Far Cry erschienen und dessen sehr offen gestaltete Inselwelt und die intelligenten Gegner, die den Spieler mit Vorliebe flankierten und stets in Gruppen vorgingen, stellten dem Spieler viele neue Herausforderungen und gaben ihm gleichzeitig mehr Freiheiten. Zudem geisterten schon viele Screenshots, Videos und Berichte von Half-Life 2 durch die Medien, das im November des Jahres erscheinen sollte. Vor allem gegenüber diesen Titeln wirkte das Gameplay von Doom 3 schon dezent altbacken. Doch dies wurde größtenteils von der Atmosphäre des id-Shooters mit seiner überaus stimmigen Beleuchtung, der ausgezeichneten Sound-Abmischung und gelungenen Schockmomenten aufgefangen. Die Story von Doom 3 greift den ersten Teil der Serie wieder auf, es handelt sich hier also streng genommen um einen Reboot. Historisches Detail am Rande: Doom 3 war der erste Shooter von id-Software, der in Deutschland nicht indiziert wurde.

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Doom 3 mit Mods im Video: Shooterklassiker in neuem Glanz

Es macht auch heute noch viel Spaß, durch die finsteren Gänge des Mars zu streifen und Dämonen zu jagen. Tatsächlich vielleicht noch mehr als damals, denn in unserer heutigen Zeit leiden viele Shooter-Fans an dem von modernen Militär-Shootern übersättigten Markt und dem Streamline-Gameplay. Alteingesessene sind genervt von sich regenerierender Gesundheit, stets vorwärts stürmenden KI-Kollegen und ewigen Feindeshorden. Spiele wie Doom 3 fühlen sich dagegen völlig anders an. Sie haben ein gemächlicheres Spieltempo, das einem auch mal die Zeit lässt, sich eingehender mit den Leveln zu beschäftigen; nach Secrets und Medipacks zu suchen, statt dauerfeuernd durch sie hindurch zu stürmen. Ein anderer Fokus des Gameplays ist das Ausweichen. Hier gibt es nur wenige Kisten, hinter denen man sich verschanzen kann, stattdessen müssen Feuerbälle, kreischenden Schädeln und krallenbewehrten Imps durch geschickten Einsatz der Strafe-Funktion ausgetänzelt und gleichzeitig per doppelter Schrotladung oder Plasmagewehr in Einzelteile zerlegt werden.

Doom 3 modifiziert - Grafische Aufwertung mithilfe der Community

Oldschool-Gameplay schön und gut, aber auf altertümliche Grafik würden die meisten von uns wahrscheinlich gern verzichten. Kein Problem, denn Doom 3 hat eine kleine aber feine Modding-Community. Dank der Offenlegung des Source Codes durch id-Software können auch tiefergehende Eingriffe in die Engine vorgenommen werden. Besonders zwei Mods tun sich hervor: Die Sikkmod 1.2 ergänzt die Engine um zeitgemäße Effekte und Shader. So verbessert sie etwa das die Beleuchtung sehr deutlich. Und erst durch die neuen Shader kann die zweite Mod, namentlich Wulfen's Texture Pack 2.0 ihr volles Potential aufzeigen. Diese Modifikation ersetzt einen großen Teil der für heutige Verhältnisse niedrig aufgelösten Texturen durch wesentlich detailliertere Pendants inklusive hochauflösender Normal Maps. Diese kommen erst durch das Parallax Occlusion Mapping der Sikkmod voll zur Geltung. Die Installation dieser beiden Mods ist etwas knifflig, vor allem die nötigen Anpassungen und Bearbeitung der Config-Dateien sind nicht ganz ohne. Glücklicherweise gibt es ein Paket, das diese beiden Mods vereint, sie sinnvoll durch einige andere kleine Modifikationen ergänzt und zudem mit einem übersichtlichen Installer und einem angepassten Grafikmenu innerhalb des Spiels daherkommt. Wir empfehlen Ihnen daher Doom 3 Absolute HD 1.5. Zu beachten gilt allerdings: All diese Mods funktionieren nur mit der Original-Version von Doom 3, nicht aber mit der Doom 3 BFG Edition!

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Doom 3 mit "kranken" Mods: So macht der Shooter-Klassiker auch heute noch Spaß (3)

Vollbild-Vergleich

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Vor der Installation muss Doom 3 auf die aktuellste Version 1.3.1 gepatcht werden. Den Patch finden Sie hier. Die Installation ist einfach und selbsterklärend: Laden Sie die Datei herunter, starten Sie sie und entpacken Sie dann in Ihr Doom-3-Verzeichnis. Die Anpassungen an die Konfigurations-Dateien wurden schon vorgenommen. Diese enthalten allerdings nur einige Voreinstellungen, etwa für die Auflösung. Wollen Sie in etwa in 2.560 x 1.440 spielen, oder Downsampling nutzen, müssen Sie die gewünschte Auflösung in die DoomConfig.cfg im Verzeichnis "AbsoluteHD" eintragen. Die dafür nötigen Variablen sind:

r_CustomHeight "Höhe der gewünschten Auflösung" (Beispiel: r_CustomHeight "1440")
r_CustomWidth "Breite der gewünschten Auflösung" (Beispiel: r_CustomWidth "2560")
r_mode "-1" (für die korrekte Darstellung)
r_aspectRatio "Bildschirmformat" ("1" für 16:9, "2" für 16:10)

Deaktivieren Sie außerdem die Hardware-Kantenglättung im Treiber. Auf einen Großteil der restlichen Optionen kann im Optionsmenu beziehungsweise im Menu der Sikkmod zugegriffen werden. In Letzterem können Sie auch die Effekte an- und abschalten und außerdem Umfangreich konfigurieren. Um den maximalen Spielspaß zu erhalten, sollten Sie diese Einstellungen dem eigenen Geschmack nach anpassen. Wir haben sie für unser Video und die Screenshots größtenteils auf den Standard-Settings gelassen, haben allerdings alle Effekte zugeschaltet. Dies fordert die Grafikkarte sehr stark und bringt zudem einige kleinere Skurillitäten bei der Darstellung mit sich. So wird etwa die Umgebungsverdeckung auch auf die Skybox angewandt. Ein großer Leistungsfresser ist das HDR-Lighting, das zudem zu Grafikfehler verursachen kann, ohne dabei einen deutlich sichtbaren Vorteil für die Optik zu bringen. Diesen Effekt könnten Sie also getrost deaktivieren.
Quelle: PC Games HardwareDoom 3 Modded - Sikkmod bietet sehr umfangreiche EinstellungsmöglichkeitenMit allen Effekten auf Maximum und mit vierfachem Multisampling schafft eine GTX Titan an einigen Stellen kaum mehr als 30 Fps. Der interne Benchmark ist mit den Modifizierungen übrigens nicht mehr zu gebrauchen. Hier stehen mehr als 150 Bilder pro Sekunde auf der Uhr, während wir im Spiel mit rund einem Drittel davon Vorlieb nehmen müssen. Auf Radeon-Karten sieht das Bild ähnlich aus, sie performen allerdings deutlich schlechter als Nvidia-GPUs. Dazu muss man sie allerdings erst einmal zum Laufen bewegen, denn ohne Tricksereien liefern AMD-Grafikkarten mit der Sikkmod ein verzerrtes, weißes oder schwarzes Bild.

Doom 3 modifiziert - Starthilfe für Radeon-Karten

Aber auch mit AMD-Grafikkarten können Sie Doom 3 mit HD-Texturen und Shader-Mods genießen. Der Übeltäter, der die Fehldarstellungen verursacht, ist die Catalyst A.I. Leider lässt sie sich nicht im Control Center deaktivieren, sondern muss manuell lahmgelegt werden. Hier gibt es zwei valide Ansatzpunkte: Durch ein Editieren der Windows-Registry kann das Tool deaktiviert werden. Dies gilt dann allerdings auch für andere Spiele und Anwendungen, es sei denn, der Eintrag wird manuell wieder rückgängig gemacht. Auch mit verschiedenen, exportierten und editierten Schlüsseln ist dies sehr umständlich. Zum Glück gibt es eine deutlich elegantere Lösung: Dazu benötigen wir das für Radeon-Besitzer im Prinzip sowieso unverzichtbare Tool RadeonPro. Besitzer der aktuellsten AMD-Grafikkarten müssen die neueste Preview-Version herunterladen, diese unterstützt nun auch Hawaii-GPUs.
Quelle: PC Games HardwareDoom 3 Modded - Extrem plastisches Parallax MappingInstallieren und starten Sie das Tool. Nun erstellen Sie ein neues Profil (grünes "Plus"-Zeichen oben im Menu) und wählen DOOM3.EXE in ihrem Doom-3-Verzeichnis aus. Klicken Sie dann mit der rechten Maustaste und gedrückter "Shift"-Taste auf das Profil und wählen Sie "Öffne Lokation". Nun öffnet sich die XML-Datei des Profils. Eventuell müssen Sie die Datei manuell mit dem Windows-Editor öffnen, um Veränderungen vorzunehmen, etwa wenn die Datei mit dem Internet-Explorer geöffnet wird. Kopieren Sie in diesem Fall einfach die Adresszeile, starten Sie den Editor, wählen Sie "Datei" -> "Öffnen" und fügen Sie die Adresse im nächsten Fenster ein. Sie sehen nun ein Fenster mit den Einstellungen für Doom 3. Fügen Sie folgenden Befehl hinzu:
<Property name="CatalystAI" value="0" />.

Speichern und schließen Sie die Datei. Vor jedem Start von Doom 3 deaktiviert RadeonPro nun die Catalyst A.I. Andere Spiele und Anwendungen werden nicht betroffen. Jetzt steht dem Ballerspaß auf dem Mars auch mit einer AMD-GPU nichts mehr im Wege.

Doom 3 hat uns beim erneuten Spielen viel Spaß bereitet. Und mit den grafischen Aufwertungen durch die Mods haben wir uns ertappt, wie damals innezuhalten, um die eine oder andere besonders stimmige Szene genauer in Augenschein zu nehmen. Die Shooter-Mechanik fühlt sich heutzutage eher erfrischend denn altbacken an. Die im Mod-Paket enthaltene Sikkmod könnte noch etwas Feinabstimmung vertragen, doch wir hatten in unserem kleinen Ausflug auf den Mars auch so einen Heidenspaß. Was meinen Sie? Haben Sie nochmal Lust bekommen, die Tiefen des Roten Planeten von Dämonen zu säubern? Nutzen Sie unsere Kommentarfunktion.

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